Babysitter

Carol fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Es war nicht nur die seltsame Kälte, die das ganze Haus zu erfüllen schien. Es war vielmehr das Gefühl, beobachtet zu werden. Ihr war, als wären irgendwo zwei Augen wie winzige Scheinwerfer auf sie gerichtet, würden sie durchleuchten und... aber das war Unsinn. Sie hatte schon immer eine blühende Phantasie gehabt. Außer ihr (und dem Baby) war niemand im Haus. Mit einem Seufzen versuchte sie, sich wieder auf ihr Buch zu konzentrieren. Zugegeben, das Haus war etwas unheimlich. Alte Häuser hatten für sie immer etwas mysteriöses an sich, und in diesem Haus war dieses Gefühl besonders stark. Schon als sie angekommen war, hatte es auf sie den Eindruck eines dieser Spukhäuser aus den Trickfilmen gemacht. Solche, deren Türen sich in einen reißenden Schlund verwandeln und deren Fenster zu feurigen Augen werden. Als Frau Gardner sie eingelassen hatte, glaubte sie wirklich für einen Moment, das Haus würde sich bewegen und sie verschlingen. Natürlich passierte in Wirklichkeit nichts Ungewöhnliches. Ihre Mutter hatte immer behauptet, sie lebe in ihrer eigenen Welt. Vielleicht hatte sie recht. Aber irgendetwas war unheimlich an diesem Haus. Das Wohnzimmer, in dem sie saß, erschien ihr ungewöhnlich groß, und jedesmal, wenn sie länger auf einen Fleck starrte, schien dieser immer weiter von ihr wegzuwandern, bis das Zimmer ihr so groß wie ein ganzer Ballsaal vorkam. Sie war froh, daß sie hier nicht leben mußte. Und die Zeit bis zur Rückkehr von Tommy's Eltern würde auch irgendwann vorübergehen. Dann konnte sie diesen ungastlichen Ort endlich wieder verlassen.
Familie Gardner hatte wirklich versucht, etwas aus dem Haus zu machen. Die Einrichtung, Ledercouch und -Sessel, Eichenholztisch und -Regale mit integriertem Fernseher und Stereoanlage, war durchgehend geschmackvoll und durchaus nach Carols Vorstellung einer schönen, modernen Wohnung. In diesem Haus jedoch wirkte sie so fehl am Platz wie ein Apfel an einem Birnbaum. Und sie selbst fühlte sich wie ein Soldat im feindlichen Lager. Sie hätte auf ihre innere Stimme hören und den Babysitterjob abschlagen sollen. Schon am Telefon hätte sie mißtrauisch werden sollen. "Ja, hallo, hier ist Frau Gardner. Ich habe ihre Anzeige in der Zeitung gelesen. Unser alter Babysitter steht leider nicht zur Verfügung und wir sind heute Abend auf eine Geburtstagsfeier bei alten Freunden eingeladen. Wir würden sie so von 11 Uhr bis spätestens 2 Uhr brauchen." Als Carol wissen wollte, warum denn der alte Babysitter "nicht zur Verfügung" stehe, hatte sie die etwas zu hastige Antwort bekommen, er habe einfach nicht zur Familie gepaßt. Er wäre so schrecklich neugierig und ungeduldig gewesen. Carol hätte warscheinlich noch weiter nachgehakt (denn auch sie war zugegebenermaßen etwas neugierig), aber sie konnte das Geld gut gebrauchen, hatte den Abend noch nichts vor und wollte den Job unbedingt haben. Also sagte sie zu. Bisher lief auch alles wie am Schnürchen. Das Kind schlief anscheinend tief und fest und hatte bisher noch keinen Mucks von sich gegeben. Das Zimmer von Klein-Tommy (benannt nach seinem Großvater mütterlicherseits, so hatte ihr Herr Gardner erzählt, ein sympathischer kleiner Mann mit braungelocktem Haar und ruhigen, graublauen Augen) lag ein Stockwerk höher, direkt vor dieser gefährlich aussehenden Treppe. Carol wußte nicht genau warum sie diese Treppe als gefährlich empfand, vielleicht, weil sie ziemlich steil hinaufging und auf einer Seite nur ein sehr dürftiges altes Geländer hatte, das einen vor dem sicherlich unangenehmen Sturz in die Tiefe bewahren sollte.
Wenn ihre übertrieben ausgeprägte Phantasie nicht wäre, hätte sie warscheinlich auch keine größeren Probleme mit diesem Abend. Aber war es nicht seltsam, daß die besorgte Mutter dem Babysitter regelrecht verbot, in das Zimmer des Kindes zu gehen? "Der Kleine ist sehr ängstlich Fremden gegenüber. Betreten Sie das Zimmer also nur, wenn es unbedingt sein muß. Wenn der Kleine schreit, dann machen sie sich deswegen keine größeren Sorgen. Er hört meistens nach ein paar Minuten wieder auf, und wenn sie hineingehen und ihn erschrecken, machen sie es am Ende nur noch schlimmer. Aber sie werden wohl kaum etwas von ihm hören. Er ist ein sehr ruhiges Kind."
Damit hatte Frau Gardner recht gehabt. Bisher hätte man ohne das überall auf dem Wohnzimmerboden verstreute Spielzeug glauben können, es gäbe gar kein Baby. Aber selbst an dem Spielzeug war irgendetwas ungewöhnlich. Carol konnte beim besten Willen nicht sagen, was es war, aber es war da und schien sie zu verspotten. Da sie sich sowieso nicht mehr auf das Buch konzentrieren konnte, hockte sie sich auf den Boden und betrachtete die Spielsachen genauer. Auf den ersten Blick war da kein Unterschied zu all den anderen Plastikhunden, Bauklötzen, Rasseln und Bällen zu sehen, die sie im Laufe ihrer Babysitterlaufbahn (die jetzt schon über ein Jahr andauerte, seit ihrem 16. Geburtstag) zu Gesicht bekommen hatte. Ganz vorsichtig, als ob sie etwas verbotenes tun würde, hob sie einen der Bauklötze auf. Es war eines dieser Plastikteile, die man aufeinanderstecken konnte, um schon in jüngsten Jahren den Hang zur Architektur zu entdecken. Dieser spezielle Stein leuchtete in roter Farbe und war so ungewöhnlich wie ein Grashalm auf der Wiese. Und doch... Wärend Carol den Stein drehte und wendete, wurde dieses Gefühl in ihr immer stärker, irgenetwas zu übersehen. Dieser Stein war einfach zu normal... und dann hatte sie es. Er sah aus, als wäre er erst gerade aus der Packung geholt worden. Keine Bißspuren, Kratzer oder ähnliches. Und mit diesem Spielzeug sollte ein Kleinkind gespielt haben, das auf allem herumbiß, es durch die Gegend warf und, und, und? Sie nahm einen anderen Stein in die Hand, dann noch einen und noch einen. Alle sahen aus wie frisch aus der Fabrik. Der Plastikhund war sogar mit einer dünnen Staubschicht überzogen. Auch die Art, wie das Spielzeug im Raum verstreut war, schien ihr irgendwie fast schon geplant. Bauklötze lagen bei Bauklötzen, Plastikhund bei Plastikkatze, und nirgends war Spielzeug unter Sessel, Sofa oder dem Wandschrank zu finden. Ok, die Eltern machten einen ordentlichen Eindruck, vielleicht war das Spielzeug wirklich neu und warscheinlich mochte das Kind einfach keine Plastikhunde. Und die Welt war eine Scheibe und der Weihnachtsmann kommt an Ostern. Nein, irgendetwas war hier absolut faul. Sie würde jetzt die (gefährliche) Treppe hinaufgehen, die Tür zu Tommy's Zimmer öffnen und...
In diesem Augenblick ging das Licht aus.
Carol stieß überrascht einen leisen Schrei aus. Irgendwo aus einer Dunklen Ecke in ihrem inneren stieg eine alte Angst herauf: Die Angst vor der Dunkelheit. Bis zu ihrem 12. Lebensjahr brannte Nacht für Nacht neben ihrem Bett eine kleine Nachttischlampe, um die Monster und Geister aus den Dunklen Ecken ihres Zimmers zu vertreiben. Irgendwann wurde ihr klar, daß sie eigentlich gar nicht an Monster und Geister glaubte und das rettende Licht wurde zu einer lästigen Gewohnheit. Sie schlief zwar weiterhin mit Licht, aber sie konnte seitdem auch ohne Licht einschlafen, etwas, was ihr bis dahin unmöglich gewesen war. Doch ein gewisses Unbehagen in der Dunkelheit war ihr geblieben. Zudem war die Dunkelheit in diesem Haus genauso unwirklich wie alles andere. Sie konnte im warsten Sinne des Wortes die Hand nicht vor Augen sehen. Mit einem Mal war ihr wirklich kalt. Sie hatte die verrückte Vorstellung, die wände kämen lautlos auf sie zugekrochen, um sie langsam und qualvoll zu erdrücken (Reiß dich zusammen!). Die Luft in ihren Lungen war schwer und klebrig (Hör auf!) und das Athmen fiel ihr immer schwerer (Es gibt keine Geister!) bis sie überhaupt keine Luft mehr bekam (HÖR AUF! ES GIBT KEINE GEISTER!) und dann war es vorbei. Mit einem lauten Zischen sogen ihre Lungen die kalte Luft in sie hinein. Sie mußte sich zusammenreißen. Es gab nichts, vor dem sie sich fürchten mußte. Irgendeine Sicherung war durchgebrannt, schlimmstenfalls hatten sie einen regionalen Stomausfall. Herr Gardner (Nennen sie mich doch Tony) hatte ihr gezeigt, wo der Sicherungskasten hing. "In so einem alten Haus halten die Leitungen nicht so viel aus. Gut möglich, daß mal eine Sicherung den Geist aufgibt." Sie mußte sich nur zusammenreißen und sich beruhigen. Sie rief sich die Szene vor dem Stromausfall ins Gedächtnis zurück. Sie hatte vor dem Schrankgekniet, war aufgestanden und hatte zur Treppe gehen wollen. Demnach befand sich der Schrank rechts von ihr. Vorsichtig tastete sie in diese Richtung. Ja, jetzt konnte sie das feste Eichenholz unter ihren Händen fühlen. Sie spürte, wie ihre alte Ruhe zurückkehrte. Alles in Ordnung. Es war alles in bester Ordnung. Linker Hand befand sich jetzt die Treppe nach oben. Daneben war die Treppe zum Keller. Die mußte sie hinunter, um wiederum rechts Taschenlampe und Sicherungskasten vorzufinden. Alles war ganz einfach.
Direkt neben ihrem rechten Ohr zerriß ein Gongschlag die Stille, gefolgt von einem zweiten Schrei von Carol, dieses mal erheblich lauter als der erste. Ihr Herz machte zwei schnelle Sprünge, dann eine kleine Pause, als wüßte es nicht, was es nun zu tun hätte, und schlug dann mit doppelter Geschwindigkeit weiter. Währenddessen folgte dem ersten Gong ein Zweiter und ein Dritter.
Diese verdammte Standuhr. Als sie im Hausgang gestanden hatte, während Herr und Frau Gardner hektisch die letzten Sachen für den Abend zusammensuchten, hatte die Uhr zur elften Stunde geschlagen. Schon da war sie überrascht zusammengezuckt und hatte einen verwunderten Blick von Herrn Gardner geerntet, der gerade das Geschenk einpackte, eine übergroße Sektflasche. (Es überraschte Carol immer wieder, wie hektisch Leute wurden, sobald der Babysitter im Haus war, so, als wären sie Fremde im eigenen Heim.) ... Gong ... Gong ... langsam beruhigte sich ihr Herz wieder ... Gong ... Gong ... irgendwie hatte das Geräusch fast schon etwas beruhigendes an sich ...Gong ... Gong ... lautlos zählte sie die Schläge mit ... Gong ... zehn ... Gong ... elf ... Gong ... Zwölf Uhr, Mitternacht, Geisterstunde.
Als ob er nur auf diese Gelegenheit gewartet hätte, begann Tommys Weinen das Dunkel zu erfüllen. Carols Angst schlug in Wut über. Was war los mit dieser Nacht? Was sollte sie jetzt tun? Nach den Sicherungen oder nach dem Kind schauen?
"Mamiiie!" Die Stimme hallte von überall her wieder, ein Phänomen, wie es nur in diesen alten Häusern zu finden war. Carol wurde plötzlich bewußt, daß sie gar nicht wußte, wie alt das Kind war. Sie hatte es sich (Wegen den Spielsachen?) immer als ein Baby von höchstens zwei Jahren vorgestellt. Aber diese Stimme klang älter. Irgendwie fast schon fasziniert lauschte sie ein paar Momente der Stimme des Kindes. "Mamiiiee, ich habe Angst! Es tut so weeeh."
"Tommy?" Ihre eigene Stimme in der Dunkelheit erschreckte sie. Sie klang so fremd, von so weit her. Und da war etwas in Tommys Stimme, das sie magisch in Richtung der (gefährlichen) Treppe zog. Vergessen waren die Ermahnungen der Mutter und Sicherungskasten im Keller. Carol mußte Tommy helfen. Vorsichtig, wie in Trance, tastete sie nach dem (unsicheren) Geländer.
"Mami, ich habe Angst. Mami, ich habe Angst! Mami, ich habe Angst!!!"
Monoton, immer schriller, schrie Tommy diese vier Worte wieder und wieder in die Dunkelheit, Carol entgegen. Ihr linker Fuß senkte sich auf die erste Treppenstufe.
"Hilf miiier. Bitteee."
Zögernd stieg Carol die Stufen der (gefährlichen!) Treppe hinauf. Ihre Hand strich dabei über das Rauhe, wackelige Geländer. Sie mußte Tommy helfen. Tommy brauchte sie.
"Tommy, ich komme." Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. "Ich helfe dir. Ich komme."
Als ob Tommy sie wahrhaftig gehört hätte, ging das Schreien in ein verzweifeltes Schluchzen über, wie von einem Kind, das hingefallen ist und sich das Knie aufgeschürft hat, aber nicht will, das seine Freunde es Weinen sehen.
Ein scharfer Schmerz in ihrer linken Hand riß sie aus ihrer Trance. Sie unterdrückte einen weiteren Aufschrei. Ihr linker Mittelfinger brannte wie Feuer. Irgendetwas hatte sich unter ihren Fingernagel gebohrt. Vorsichtig betastete sie den Finger. Ja, wirklich, da ragte ein spitzes Stück Holz aus ihrem Nagel. Ein ekelhafter Splitter von dem alten Geländer hatte sich unter ihren Nagel gebohrt. Ihre Wut flackerte wieder auf. Sie biß die Zähne zusammen und versuchte, mit einem entschlossenen Ruck den Splitter mit Daumen- und Zeigefingernagel ihrer rechten Hand herauszuziehen.
Sie hatte das Gefühl, irgendjemand würde versuchen, ihr den Nagel mit einer Beißzange abzureißen. Diesmal konnte sie den Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Farbige Lichter tanzten vor ihre Augen auf und ab, und kurz drohte sie, das Gleichgewicht zu verlieren. Ihre verletzte linke Hand schloß sich krampfhaft um das Geländer. Die plötzliche Aktion rettete sie vor einem übereilten Abstieg, wurde aber mit einem Grellen schmerz von ihrem Finger bestraft. Tränen drangen in ihre Augen. Sie wischte sie trotzig mit der rechten Hand weg.
"Hilf mir! Mamiiee!"
Tommy schrie wieder. Tommy. Sie hatte ihn wirklich einen Moment vergessen. Sie hatte sogar das Gefühl, als wäre er bis eben wieder völlig still gewesen. Aber warscheinlich hatte sie ihn nicht gehört, weil sie abgelenkt war. Dafür nahm sie den Hilferuf jetzt um so deutlicher wahr. Die ganze Dunkelheit war von Tommys Stimme erfüllt. Die Sorge um das Kind, der flehentliche Klang in seiner Stimme rückten den Schmerz in den Hintergrund. Carol setzte ihren Weg die Treppe hinauf fort.
Die Treppe kam ihr doppelt so lang vor, als wie sie sie in Erinnerung hatte, doch irgendwann trat der Fuß, der die nächste Sprosse suchte, ins Leere. Sie war oben. Direkt von ihr mußte sich nun die Tür zum Kinderzimmer befinden. Mit einem Mal war sie unsicher. Irgendwie wollte sie die Tür gar nicht öffnen. Was, wenn sie das (Baby) Kind wirklich erschreckte, noch mehr verstören und dann gar nicht mehr ruhig bekommen würde? Außerdem hatte sie fast schon ein Verbot von der Mutter, das Zimmer zu betreten.
"Es tut so weh, Mami. Es tut so weh!"
Sie mußte etwas tun. Der Kleine hatte Schmerzen. Sie hatte Schmerzen. Ihre rechte Hand tastete nach der Türklinke. Sie ist verschlossen. Die Mutter hat sie verschlossen. Der Gedanke versetzte Carol in Panik. Sie preßte die Türklinke nach unten und riß an der Tür. Sie war nicht verschlossen und schwang mit einem leisen Quietschen auf. Carol wäre fast rückwärts gestolpert. Sie war für einen kurzen Moment überzeugt gewesen, eine verschlossene Tür vorzufinden. Langsam betrat sie das Kinderzimmer.
Als erstes fiel ihr auf, das Tommy aufgehört hatte, zu weinen. Um genau zu sein, es war nichts zu hören bis auf ihren eigenen Atem. Und es war kalt, bitterkalt, in diesem Zimmer. Irgendwo muß ein Fenster offenstehen . Aber das war natürlich Unsinn. Die Luft war schwer und ruhig und es war Sommer, draußen mußte es einiges wärmer sein als in diesem Zimmer. In einer plötzlichen Eingebung tastete sie an der rechten Wand nach einem Lichtschalter. Sie fand ihn fast auf Anhieb, genau dort, wo sie ihn vermutet hatte, knapp neben der Tür und gut zu erreichen, so wie in tausend anderen Kinderzimmern. Mit einem leisen Klick legte sie den Schalter um. Nichts geschah. Also war auch oben der Strom ausgefallen.
Unsicher machte Carol zwei weitere Schritte in den Raum. Sie kam sich albern vor. Hatte sie vielleicht alles nur geträumt? Hatte ihre blühende Phantasie ihr das Kinderweinen nur vorgegaukelt? Jetzt gab es zumindest keinen Hinweis mehr, der das Geschehe belegen würde.
Vielleicht hätte sie sich das wirklich einreden können, wäre umgekehrt und hätte die Tür wieder hinter sich geschlossen, die Treppe hinunter gegangen in den Keller und sich um die Sicherungen gekümmert. Aber es kam anders. Als sie so dastand in der Dunkelheit, die schmerzende Hand an sich gedrückt, regungslos, unschlüssig, und versuchtem, ihren rasenden Atem unter Kontrolle zu bringen, hörte sie noch ein anderes Atmen aus der Dunkelheit. Er ging ähnlich schnell und stoßweise wie ihr eigener. Ihr eigenes Keuchen mußte es eben übertönt haben, aber jetzt war es so deutlich zu hören, daß sie sich fragte, wie das möglich war.
"Tommy?" Ihre Stimme klang unsicher und zaghaft in der Dunkelheit. Sie fühlte sich unwohler denn je in ihrer Haut, spürte, wie die Dunkelheit sie wieder in die Panik treiben wollte. Aber Tommy brauchte sie. Und sie brauchte Tommy, ein lebendes Wesen in diesem leeren Dunkel, das ihr zeigte, das sie noch nicht völlig übergeschnappt war. Noch einmal rief sie Tommys Namen, diesmal lauter und kräftiger.
Zuerst bleib alles ruhig, für einige Momente war das dunkle Zimmer nur mit dem Geräusch des Atems zweier aufgeregter Menschen erfüllt. Dann begann Tommy zu sprechen:
"Wer bist du?"
Seine Stimme zitterte, vor Angst oder vor schmerz vermochte Carol nicht zu bestimmen.
"Ich bin Carol." Sie machte einen weiteren Schritt in den Raum, wollte auf Tommy zugehen, ihn in die Arme nehmen und nicht mehr loslassen. Aber wo war er? Seine Stimme schien von überall gleichzeitig und aus weiter Ferne gekommen zu sein.
Tommy schniefte. War es von links gekommen? "Wo bist du, Tommy? Es ist so dunkel, ich kann dich nicht sehen."
"Warum bist du hier?" Nein, Tommys Stimme kam nicht von links. Oder? Sie bleib unschlüssig stehen. O, diese verfluchte Akustik dieser alten Häuser!
"Ich bin hier, um auf dich aufzupassen. Damit du nicht so alleine bist. Deine Mutter und dein Vater sind nicht da, aber sie kommen bald wieder."
"Du mußt mir helfen." Es war die Stimme eines Kindes, hell und klar, ja, aber sie klang mit einem mal auch unendlich alt. "Sie muß mich gehen lassen. Es tut so weh. Sag ihr, daß sie mir weh tut." Er flehte sie an.
"Was, was tut dir weh, Tommy?" Langsam ging sie weiter in den Raum. Sie zitterte vor Kälte. Woher in aller Welt kam diese (Todes-) Kälte?
"Sie muß mich gehen lassen." Da war ein neues Geräusch. Ein Rascheln, dann ein Laut wie von zwei nackten Füßen, die auf dem Boden landen. "Du mußt mich gehen lassen." Das Geräusch war von links gekommen. Diesmal war Carol sich sicher. Vorsichtig, mit der heilen Hand vorgestreckt, ging sie in diese Richtung.
"Tommy, du mußt mir sagen, was dir weh tut." Sie legte alle Strenge in ihre Stimme, die sie trotz ihrer Angst aufbrachte.
Ein kurzes Zögern, dann war da wieder seine Stimme (wirklich von links?):
"Es ... es sind SIE. SIE tun mir weh. Es ist so kalt. So kalt."
Tommy schluchzte wieder. Und Carol wünschte sich nicht zum ersten mal an diesem Abend ganz weit weg von hier. Tommy konnte mit IHNEN nur die Geister und Monster der Dunkelheit meinen. Sie spürte, wie ihre alte Angst sie wieder ganz nah an die Schwelle zur Panik trieb. Aber sie war nicht allein. Tommy war da. Und Tommy verstand ihre Angst, verstand sie. Das gab ihr den Mut, den sie beide so dringend brauchten.
"Du brauchst keine Angst zu haben." Sie bewegte sich weiter nach links. "Ich helfe dir. SIE werden dir nichts mehr tun. Das verspreche ich."
Rechts von ihr ertönte ein anderes Rascheln. Ein Geräusch, als würde eine Schlange durch trockenes Laub kriechen. Das war nicht Tommy. Carol war sich sicher, daß sie gar nicht so genau wissen wollte, was es war.
"Ich will nach Hause. Du mußt ihr sagen, daß ich nach Hause muß."
Tapsende Schritte kamen gleichzeitig mit dem zischenden Rascheln auf sie zu.
"Ich muß gehen. Aber SIE lassen es nicht zu. Zu Hause ist es warm. Mami will nicht, das ich gehe. Und deshalb lassen SIE mich nicht gehen. Es tut so weh." Tommys Worte waren nur so hervorgesprudelt, immer schriller geworden und in ein Kreischen übergegangen. Und die Kinderstimme war nähergekommen. Oder besser gesagt, sie war deutlicher geworden. Sie hatte immer noch kein Richtung, aber anstatt wie zuvor aus weiter Ferne zu kommen, ähnlich wie ein Echo, schien sie nun ihren Ursprung direkt in Carols Kopf zu haben.
Irgendwo hinter ihr begann ein monotons Klappern in ihre Richtung zu rollen. An anderer Stelle, dort, wo sie das Fenster vermutete, quietschte etwas, dann gab es ein dumpfes Klatschen.
Carol war wie erstarrt. Ihre Gedanken weigerten sich beharrlich, unter diesen Umständen normal weiterzuarbeiten. Sie hatte das Gefühl, als würde sie das alles gar nichts angehen. Ein Traum. Das ist alles nur ein Traum. Es gibt keine Geister. Es gibt kein Monster. Ich träume nur.
Etwas weiches streifte ihren Fuß. Das löste ihre Starre, und Carol schrie grell und so laut sie konnte. Ihre Grenze zur Panik war längst überschritten. (Die Monster. Die Monster! DIE MONSTER!) Sie taumelte rückwärts, stieß mit dem linken Bein gegen irgendein Hindernis und verlor das Gleichgewicht, fiel direkt auf ihre verletzte Hand.
Kurz glaubte sie, der Schmerz würde ihr die Besinnung rauben. Ihre Angst war stärker. Sie brüllte auf. Etwas kaltes, glattes striff ihre andere Hand. Verzweifelt kroch sie rückwärts und stieß mit dem Kopf gegen ein Holzgitter.
Sie griff danach und zog sich daran hoch. Sie war sich nicht sicher, ob ihre Beine sie tragen würden. Ihr Kreislauf war nie der beste gewesen, und das machte sich jetzt bemerkbar. Doch dann stand sie wieder, wackelig, aber aufrecht.
Irgendetwas surrte an ihrem rechten Ohr vorbei. Sie schlug reflexartig danach, drohte durch den Schwung ihr wackeliges Gleichgewicht wieder zu verlieren. Ihre Hand sauste gegen ein Fadengewirr. In weiter Ferne tapste Tommy (in Richtung Tür?), gefolgt von Klappern, Quietschen und Rascheln. Und er schrie, grell und hoch, immer wieder. Das Tapsen war viel zu langsam. Er konnte es nicht schaffen. SIE würden ihn kriegen. Carol war sich sicher. SIE würden Tommy kriegen, und dann würden SIE sich um sie kümmern.
Dann begann die Musik.
Direkt neben ihrem Ohr begann blechern die Melodie von einem alten Kinderlied. Carol kannte es, konnte sich aber nicht an den Namen erinnern. Aber das war egal. Das Lied war der Tropfen, der das Faß von Carols logischem und realen Denken zum überlaufen brachte. Sie paßte nicht in die Situation. Sie war in diesem Moment absolut absurd, führte die ganze Situation ins grauenhaft Lächerliche. Carol wurde absolut ruhig. Zu ruhig. Der Schmerz in ihrer Hand, die ihr doppelt so groß vorkam wie ihre andere, wurde unwichtig. Sie selbst wurde unwichtig. Tommy war wichtig. Und SIE waren wichtig. SIE wollten Tommy wehtun. SIE durften Tommy nicht weh tun. Carol hatte Tommy versprochen, daß sie das nicht zulassen würde. Sie mußte Tommy helfen.
Die Musik spielte weiter, erfüllte Carols Kopf. Die Musik und der Gedanke an das Versprechen, Tommy zu beschützen. Sie stürzte vorwärts, hechtete sich regelrecht auf die Monster. Sie schlug hart auf den Boden, aber ihre rechte Hand krallte sich in irgendetwas weiches, pelziges. Sie schrie, schrie all ihre Angst hinaus und schleuderte das Etwas in die Dunkelheit hinter sich. Das Wesen machte ein Geräusch, als würde Stoff zerreißen.
"Laßt Tommy in Ruhe, ihr Monster. Laßt ihn in Ruhe!"
Ihre Hand huschte über den Boden wie ein Raubtier, bekam das klappernde Ding in die Klauen und schmiß das harte, glatte Objekt zu seinem Artgenossen. Im Flug traf es auf Widerstand, es gab ein blechernes Geräusch und zwei Aufschläge auf den Boden.
Tommy mußte nun im Gang sein, seine Schritte hallten im Haus wider. Dann wurde das Tapsen seiner kleinen Füße heller und härter. Die Treppe. Die gefährliche Treppe.
"Nein Nicht die Treppe, Tommy. Nicht die Treppe!"
Carol rappelte sich hoch. Ihre Hand stieß gegen etwas rundes. Sie schleuderte es beiseite, registrierte kaum das entrüstete Quietschen. Sie mußte Tommy von der Treppe wegholen. Sie kroch auf allen vieren in die Richtung, in der sie die Treppe vermutete, prallte gegen die Wand und tastete sich an ihr entlang. Das Tapsen ging weiter, wurde leiser. Er würde in der Dunkelheit unter dem Geländer durchfallen und auf der Kellertreppe aufprallen.
"Nein!"
Ihre Hand stieß ins leere. Die Tür!
"Tommy!"
Sie stürzte vor, zu Tommy. Der Gedanke an die Gefahr, selbst die Treppe herunterzustürzen, kam ihr nicht. Da war nur Tommy.
Doch es war zu spät! Tommy schrie auf. Für einen ganz kurzen Moment war es absolut still. Dann der Aufprall. Ein Geräusch, daß sie nie vergessen würde. Es klang dumpf und hohl, wie ein Sack Kartoffeln, der aus großer Höhe auf harten Boden schlägt und aufplatzt. Dann wieder Stille.
Mit einem Schlag wurde es hell. Als hätte der Strom nur auf den dramatischen Abschluß der Szene gewartet, sauste er nun wieder durch die Glühdrähte der Lampen zu und erfüllte das Haus mit Licht. Carol kniete nur wenige Zentimeter vor der Treppe. Im ersten Moment war sie geblendet mußte blinseln. Dann nahm ihr Denken wieder seine Arbeit auf. Es war vorbei. Carol brach auf den Boden zusammen und begann hemmungslos zu schluchzen. Irgendwann schlief sie ein.


"Carol. Wachen sie auf."
Eine starke Hand schüttelte sie an der Schulter und riß sie aus dem traumlosen Schlaf. Sofort meldete sich der Schmerz wieder in ihrer Hand. Sie stöhnte auf.
"Was ist passiert? Wo bin ich?"
Herr Gardner stand über ihr gebeugt, nahm ihre rechte Hand und zog sie hoch.
"Ich habe sie hier am Boden liegend vorgefunden. Im Kinderzimmer herrscht ein heilloses Chaos. Die ganzen Spielsachen sehen aus, als wären sie durch den ganzen Raum geschleudert worden. Der Teddybär ist an einer Seite aufgeplatzt. Was in aller Welt war hier los? Wandeln sie im Schlaf?"
Langsam kehrte die Erinnerung zu Carol zurück.
"O mein Gott. Tommy, ich muß Tommy helfen. Wo ist Tommy?"
Aber sie wußte natürlich, wo Tommy war. Er lag auf der Kellertreppe. Tot. Sie wußte, daß Tommy tot war. Herr Gardner mußte ihn gefunden haben. Er mußte ihn gesehen haben. Sie wollte die Treppe hinunterrennen, zu Tommy. Herr Gardner packte ihre rechte Schulter und wirbelte sie herum. In seinem Gesicht waren Schatten des inneren Schmerzes zu sehen.
"Es gibt keinen Tommy. Nicht mehr. Er ist schon seit Monaten tot."

Der pochende Schmerz in Carols linkem Mittelfinger ließ langsam nach. Sie saß in der Küche, die eine Hand von Herrn Gardner verbunden, in der anderen eine Tasse heißen Tee. Ihr gegenüber saß Herr Gardner selber. Er sah aus, als wäre er um Monate gealtert. Sie hatte ihm alles erzählt, zuerst zögernd, dann immer schneller, bis sie am Schluß das Gefühl hatte, sie könne nicht mehr aufhören. Sie hatte es ihm so erzählt, als wäre es ein Traum gewesen, und als ob sie wirklich schlafgewandelt sei. Und es sah ganz so aus als würde er ihr glauben. Sie hatte sich so in die Geschichte hinein gesteigert, daß sie es selber schon fast glaubte. Fast. Aber sie war nicht der Typ eines Schlafwandlers, und es war alles so echt gewesen.
Was war wirklich passiert? Sie hatte noch einen Blick in das Zimmer geworfen, bevor Herr Gardner sie in die Küche gebracht und ihre Hand verbunden hatte. Der Mann hatte recht gehabt. Es sah wirklich chaotisch aus. Eine Kindereisenbahn aus Holz lag auf dem Boden, gleich daneben ein Blechflugzeug, an einer Seite stark eingedellt. Weiter hinten der kaputte Teddie, neben einem verloren wirkenden Plastikquietschball. Das Musikmobile über dem Gitterstall des Kinderbettes war auch total verheddert gewesen. Hatte sie gegen Spielzeug gekämpft. Vielleicht, aber das in der Dunkelheit waren keine gewöhnlichen Spielsachen gewesen. SIE hatten sie benutzt. Aber wer oder was waren SIE? Carol wußte keine Antwort. An diesem Punkt weigerten sich ihre Gedanken beharrlich, weiterzuarbeiten.
Seit sie mit ihrem Bericht geendet hatte, war Herr Gardner sehr ruhig gewesen, den Blick auf das gestickte Tischtuch gesenkt. Nun blickte er auf.
"Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig."
Es war das erste mal, daß er sie geduzt hatte. Carol registrierte es kaum. Sie mußte sich zu sehr berherrschen, nicht laut loszulachen. Er sollte ihr eine Erklärung schuldig sein? Sie hatte eben etwas erlebt, daß sie ihm nicht erklären konnte, sich selbst nicht erklären konnte, und er sagte, er wäre ihr eine Erklärung schuldig. Sie unterdrückte krampfhaft ein hysterisches Auflachen und nickte stattdessen.
Herr Gardner drehte sein eigenes Glas Tee. "Tommy wurde vor gut 3 Jahren geboren. Die Eltern meiner Frau sind waren erst kurze Zeit vorher verstorben, und Agnes hing sehr an ihnen. Sie sah in Tommy eine Art Ersatz für den Verlust, benannte ihn nach ihrem Vater und liebte ihn abgöttisch. Und dann, kurz vor Weihnachten letzten Jahres, ist es passiert. Wir waren beide kurzfristig von meinem Chef zum Golfen eingeladen worden. In der kurzen Zeit konnte unser fester Babysitter sich nicht freimachen, und so schickte sie eine Freundin. Wir wissen nicht, was genau geschah, aber als wir zurückkamen, fanden wir Tommy tot auf der Kellertreppe und das Kindermädchen stockbesoffen und tiefschlafend neben unserer Hausbar. Als sie wieder wach und nüchtern war, konnte sie sich an nichts erinnern. Meine Frau erlitt einen schweren Schock, als sie ihren Tommy mit gebrochenem Genick und seltsam verdrehten Gliedmaßen dort liegen sah. Sie war für Tage nicht ansprechbar. Erst langsam fand sie ins normale Leben zurück, das heißt, nicht ganz. Sie war überzeugt, daß Tommy noch lebte. Sie konnte ihn sehen, sprach mit ihm, las ihm Geschichten vor. Ihr Therapeut, Dr. Bauer riet mir, vorläufig mitzuspielen, um einen Rückfall mit Verschlimmerung ihres Zustandes zu vermeiden. Nun, zuerst hatte ich große Schwierigkeiten damit, aber mit der Zeit gewöhnt man sich wohl an alles. Tommys Charakter veränderte sich. Er wurde menschenscheu, sprach nur zu seiner Mutter, selbst mich wollte er nicht sehen. Ich muß sagen, es kam mir ganz recht. Ich war es leid, jeden Morgen einen imaginären Tommy zum Kindergarten zu fahren. Selbst mit den Babysitting für unseren Geist-Tommy, wie ich ihn schon bald nannte, kamen wir gut zurecht. Die Babysitter waren ganz begeistert, wie ruhig unser Kind doch sei, und freuten sich über das leichtverdiente Geld. Bis letzte Woche, in der der Junge, der auf Tommy aufpassen sollte, in sein Zimmer schaute und es leer vorfand. Er begann bei unserer Ankunft Fragen zu stellen, verständlicherweise, und hätte den Geisteszustand meiner Frau fast aus dem Gleichgewicht geworfen. Ich konnte ihn gerade noch herauszerren, ihn den doppelten Lohn in die Hand drücken und Dr. Bauer anrufen, der immer in ein paar Minuten da ist, wenn Not am Mann ist."
Carol begann wieder zu frieren. Ihr Verstand versperrte ihr die Möglichkeit, das alles in eine passende Reihenfolge zu bringen. Das Ergebnis wäre einfach zu verrückt. Aber sie mußte Gewißheit haben.
"Wo ist ihre Frau jetzt?"
Herr Gardner seufzte, nahm einen kräftigen Schluck seines Tee-mit-Rum.
"Sie hatte heute beim Essen wieder einen Anfall. Sie ist kurz nach Mitternacht scheinbar völlig grundlos aufgesprungen, hat wirres Zeug geschrien wie "Nein, du darfst nicht gehen.", "Ihr müßt ihn aufhalten." und "Tommy, ich liebe dich." Irgendwann ist sie dann zusammengebrochen. Sie ist immer noch im Koma, in ihrem alten Zimmer in der Nervenklinik. Ich glaube, es ist ihr endlich klar geworden, daß Tommy tot ist. Als letztes vor dem Zusammenbruch hat sie "Tommy, du darfst nicht tot sein. Nein. Du darfst nicht tot sein." gerufen. Ich hoffe, daß sie es überwunden hat. Dr. Bauer meinte, sie ist bald wieder in Ordnung."
Er trank mit einem kräftigen Schluck den Rest seines Tee's und stand auf.
"Ich glaube, ich bringe dich jetzt besser nach Hause. Was bin ich dir schuldig?"
Carol gab ihr reflexartiges "Was sie für richtig halten" von sich. Sie hatte keine Ahnung, was für einen Schein er ihr in die Hand drückte. Alles war so weit weg. Nur zwei Worte schwirrten durch ihr Denken. Nach Hause. Tommy war jetzt endlich zu Hause.

© Stefan Brinkmann, www.nachtpoet.de, stefan@nachtpoet.de

 

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