Nothing’s Gonna Change
(Princess In The Tower)

Hörprobe

 

Himmelsturm - Der Ritter (Teil 1)

Der Knabe wird zum Knappen. Der Knappe zum Ritter. So wie ein Vater vor ihm, und dessen Vater, und unzählige Väter zuvor. Gefangen in der Tradition, getrieben von dem Bild des strahlenden Helden, macht er sich auf die beschwerliche Reise, ein Krieger zu werden.

Doch das Handwerk des Todes erschreckt ihn, stößt ihn ab, treibt ihn nahezu in den Wahnsinn. Einzig das Lesen und Schreiben, die Welt der Gedanken und Worte, welche sich durch seine Ausbildung für ihn öffnet, schenkt ihm ein wenig Frieden.

Und da ist die Feder. Alle sieben Jahre taucht sie auf, in seinen Träumen und in der wachen Welt. Lockt ihn, zeichnet ihn, führt ihm eine Bestimmung zu. Für die er, um sie zu erfüllen, zum Held werden muss, zum strahlenden Ritter. Zu etwas anderem als dem, was er aus sich heraus ist.

Sie wird ihm zum Turm führen. Zum Mädchen. Eine Seele, die ebenso gefangen ist, wie er. Und am Ende wird er sie befreien. Und sich selbst opfern, den Heldentod sterben. Und so den einzigen Ausweg aus seinem Gefängnis finden.

Nothings Gonna Change vs. Der Ritter

Gleich dem Ritter sind viele von uns gefangen in den Welten, Vorstellungen, Erwartungen und Traditionen von anderen. Unsere Eltern leben ihr Richtig durch unsere Leben. Die Gesellschaft hat klare Vorstellungen, wie wir zu sein haben. Partner projezieren ihre Wünsche auf uns, erwarten, dass wir ihnen das Geben, was sie in sich selbst vermissen.

Und wir fügen uns, folgen den Pfaden, die man uns vorzeichnet. Schicksalsergeben erfüllen wir alle Erwarungen, außer unseren eigenen. Weil es unpassend ist. Weil es sich nicht ziemt. Weil esdie Welt ent-täuschen würde und es leichter ist, sich zu biegen und zu brechen, um in den Käfig zu passen, als seine Gitter zu sprengen und schutzlos da zu stehen, ein wilder, ungezähmter Geist inmitten der zivilisierten Welt.

Und so versuchen wir zumindest, herausragend zu sein in dem, was wir tun, was wir zu tun verpflichtet sind, Perfekt in das Bild zu passen.

Einen Unterschied zu machen. ohne uns zu unterschieden.